Bergisches Heimatlied • Text: Rudolf Hartkopf • Melodie: Caspar Joseph Brambach
1. Wo die Wälder noch rauschen, die Nachtigall singt,
die Berge hoch ragen, der Amboss erklingt.
Wo die Quelle noch rinnet aus moosigem Stein,
die Bächlein noch murmeln im blumigen Hain.
Wo im Schatten der Eiche die Wiege mir stand,
da ist meine Heimat, mein Bergisches Land.
4. Wo so wunderbar wonnig der Morgen erwacht,
im blühenden Tale das Dörfchen mir lacht,
Wo die Mägdlein so wahr und so treu und so gut,
Ihr Auge so sonnig, so feurig ihr Blut,
Wo noch Liebe und Treue die Herzen verband:
Da ist meine Heimat, mein Bergisches Land!
2. Wo die Wupper wild woget auf steinigem Weg
An Klippen und Klüften sich windet der Steg.
Wo der rauchende Schlot und der Räder Gebraus,
die flammende Esse, der Hämmer Gesaus
Verkünden und rühmen die fleißige Hand:
Da ist meine Heimat, mein Bergisches Land!
5. Keine Rebe wohl ranket am felsigen Hang,
kein mächtiger Strom fließt die Täler entlang.
Doch die WäIder sie rauschen so heimlich und traut,
ob grünenden Bergen der Himmel sich blaut,
drum bin ich auch weit an dem fernesten Strand:
Schlägt mein Herz der Heimat, dem Bergischen Land.
3. Wo die Schwerter man schmiedet dem Lande zur Wehr,
wo´s singet und klinget dem Höchsten zur Ehr,
wo das Echo der Lieder am Felsen sich bricht,
der Finke laut schmettert im sonnigen Licht,
wo der Handschlag noch gilt als das heiligste Pfand,
da ist meine Heimat, mein Bergisches Land.
6. Wo den Hammer man schwinget, mit trotziger Kraft,
da schwingt man die Schwerter auch heldenhaft,
wenn das Vaterland ruft, wenn das Kriegswetter braust,
hebt kühn sich zum Streite die bergische Faust,
dem Freunde zum Schutze, dem Feinde zur Schand,
mit Gott für den Kaiser, fürs Bergische Land!
 

Von den eigentlich 6 Strophen werden heute nur die ersten 5 zitiert. Die letzte Strophe ist nur der Vollständigkeit halber aufgeführt.
 

Caspar Joseph Brambach
geboren 14.07.1833 in Oberdollendorf, verstorben 20.06.1902 in Bonn
Er war nacheinander
kurze Zeit Musiklehrer am Kölner Konservatorium
Städtischer Musikdirektor in Bonn
Komponist und Privatlehrer in Bonn.
Seine Kompositionen waren Chorwerke, von denen nur noch das Bergische Heimatlied bekannt ist. Seine Werke müssen seinerzeit beliebt gewesen sein, denn von "deutschen Sängern" wurde ihm ein teueres Grabmal auf dem Friedhof Bonn-Poppelsdorf gewidmet. Es ist signiert mit "K. Menser, Cöln".
Rudolf Hartkopf
Geboren 1859 in Solingen, verstorben 1944
Das Lied wurde im Jahr 1892 geschrieben.